Sonntag, 13. Mai 2007

Es geht noch ruhiger

Heute Morgen verlassen uns Uli und Andrea, sie wollen über Miami nach Key West fahren, der Rest wollte lieber in der Region Orlando bleiben.
Als erstes suchen wir heute den Motorradverleiher Eaglerider in Orlando auf. Laut Internet ist Eaglerider der größte Harley-Verleih der Welt. Das mag stimmen, aber die Filiale in Orlando ist eher gut versteckt am Ende einer Sackgasse. Trotzdem finden wir den Laden, und buchen für Dienstag 2 Motorräder, eine Sportster für die Carina und eine Fatboy für mich. Zuerst wollte ich eine Street glide, aber die kluge Nachfrage Carinas, ob ich nach so langer Fahrpause (bin fast 2 Jahre nicht gefahren) es nicht lieber eine Nummer kleiner will, bringt mich entgegen aller Erwartungen doch (fast) zur Vernunft, so nehme ich die kleine ;) Fatboy.

Danach besuchen wir Titanic-The Experience. War nett gemacht, wenn auch nicht übermässig spektakulär. Viel besser hat das Carina in ihren Blogeintrag beschrieben, bei Interesse könnt ihr dort ausführlichst nachlesen. Ich möchte nur festhalten, das der Vorwurf, das ich als Steuermann Robert Hitchens verantwortlich für den Untergang war, da der Käpt´n Rechts gerufen hat und ich wie (angeblich) immer nach Links gelenkt haben soll, konnte nie bewiesen werden !!!

Und dann machen wir noch etwas völlig anderes, da der Minigolfplatz Fantasia auf dem Rückweg liegt, und nur die hälfte von uns den schon gespielt hat, steuern wir den an. Selbst der Axel, dem jedweder Wettbewerb fernliegt, findet das gar nicht so schlimm wie befürchtet. Zum Glück spielt er sonst nie, denn ansonsten hätte er uns bestimmt besiegt.

Sascha im Bunker

Kurz vor Ende der erschöpfte Sieger

Abends zwinge ich die anderen wieder, Pizza zu essen. Aus meiner Käsephobie ist eine Pizzasucht geworden. Macht nichts, der restliche Tag wird gemütlich mit ernsthaften Kartenspiel verbracht. Da wir morgen erst Mittags nach Epcot wollen, können wir uns den Weinvorräten widmen, zumindest einige von uns.

Es hätte beinahe für alle gereicht

Samstag, 12. Mai 2007

Wir sehen Meer !

Da manche etwas schwer aus dem Bett kommen, fahren wir erst Mittags in kleiner Besetzung Richtung Strand. Wir haben uns für Fort de Soto North Beach entschieden, und das war eine tolle Wahl. Feiner pudriger Sand, warmes Wasser, saubere Toiletten und Grillmöglichkeiten zeichnen diesen Strand aus. Ich hole allerdings erstmal etwas Schlaf nach, der mir in der Nacht vorher fehlte. Auch sonst fehlt mir es noch an Energie, so das ich nur meine Zehenspitzen ins Wasser stecke. Trotzdem gefällt mir der Strand ausgesprochen gut, mit das beste an Strand, was ich bisher in Florida gesehen habe.Scheint auch echten Strandexperten zu gefallen, die haben den zur Nr 1 in Florida gewählt.


Schöner Strand

Nach einigen Stunden reicht es uns. Während die anderen vorgehen, will ich mir noch den Sand abwaschen. Allerdings ist die Dusche schon besetzt, ein Waschbär trinkt dort. Das finde ich so Klasse an Florida, überall rennen Tiere herum, Kraniche hinterm Haus, Gürteltiere gibt es auch überall (auch tot am Straßenrand, sind wohl nicht allzu clever), nur auf die Geier, die immer die Mülltüten aufreißen, könnte ich verzichten.

Näher traue ich mich nicht ran, wer weiß wie bissig die Viecher sind


Zurück nach Orlando fahren wir über die Sunshine Skyway Bridge um den Ausblick zu genießen, auch wenn es ein Umweg ist. Macht aber nichts, denn für mehr reicht unsere Energie sowieso nicht mehr heute.

Freitag, 11. Mai 2007

Ein ruhiger Tag

Nach einen langen Frühstück will ein Teil von uns Mittags eine Runde Minigolf spielen. Unsere Wahl fällt auf den Disney-Platz Fantasia. Dort gibt es 2 Kurse, todesmutig stürzen wir uns auf den schwierigeren. Natürlich haben wir uns den vorher nicht angesehen, und so wartet eine Überraschung auf uns : Mini ist das nun wirklich nicht mehr! Es gibt wellige Pisten mit Bunkern und teilweise sogar Wassergräben. Die Bahnen sind alle so um die 30 Meter lang und sehr abwechslungsreich. Da außer uns niemand auf die Idee kommt, in der Mittagssonne Floridas Minigolf zu spielen, sieht niemand unsere Versuche, das halbwegs hinzubekommen. Naja, Ein kleiner Hase, eine Schildkröte und eine Schar Enten bevölkern auch noch die Bahnen. Für die 18 Löcher brauchen wir zwischen anderthalb und zwei Stunden. Aber alle sind sich einig: Das war es wert!

Ball, Schildkröte, Sascha, Uli (um Mißverständnissen vorzubeugen: von vorne nach hinten)


Abends sind wieder alle unterwegs, ich fahre den Rest der Truppe zur Jai Allai Halle in Orlando. Dort erfahren wir, das es nur bis Ende März Live-Spiele dort gibt. Also fahren wir weiter zur Church Street, laut Reiseführer eine nette Ecke um Abends dort verweilen. Ist nicht so einfach zu finden, das es eine einzige riesige Baustelle dort gibt. Die Gegend macht einen eher heruntergekommenen Eindruck ringsrum, die Church-Street selbst ist aber etwas besser. Für uns finden wir aber nichts, was allen zusagt. Um den Abend noch zu retten, fahren wir noch zu den Universal-Studios, dort ist Abends noch der City-Walk mit verschiedenen Discos,Restaurants und ähnlichen offen. dort gefällt es uns direkt viel besser. Allerdings bleiben wir direkt in Mageritaville hängen, dort gibt es (zu laute) Livemusik und nette Cocktails. Ich als Fahrer trinke Alkoholfrei, was die Bedienung gar nicht versteht. Habe wohl ein Image-Problem ;). Da es sehr gemütlich ist,bleiben wir dort länger hängen, und dafür, das die Speisekarte ohne Preise war, ist das gar nicht teuer, die Cocktails liegen bei 6-8 $.

Donnerstag, 10. Mai 2007

Zu Abba tanzen? Nie !

Heute hat die Andrea Geburtstag. Wir haben schon vor Wochen bei der Vorbereitung ein Geschenk besorgt, und selbst ihr Mann hat dicht gehalten! Deshalb ist sie morgens ziemlich verblüfft, als wir ihr erklären, das es abends zu einem Konzert geht.
Vorher trennen sich aber unsere Wege, Uli & Andrea machen einen Spaziergang durch Celebration, wir wollen nach dem nicht so hektischen Tag gestern lieber die MGM-Studios besuchen.
Seltsamerweise führt es uns zuerst in Richtung Tower of Terror, ein super gemachter Ride, der in der Aufzugskabine eines Spukhotels spielt. In meiner Erinnerung war es früher ein Freefall-Tower, aber reell ist es ein Fahrgeschäft, das nach einer klasse Einleitungsgeschichte ein paar Mal hoch und runter fährt. Dabei fährt man an sich öffnenden Klappen vorbei, die einen schönen Überblick über den Park geben. Insgesamt ist das eher schwer zu beschreiben, macht aber ungeheuren Spaß.
Danach schauen wir uns tanzende Tassen und Kronleuchter, pardon, ich meinte Die Schöne und das Biest an. In 30 Minuten zeigen die aufwändig gemacht die Schlüsselszenen des Films. War nett, aber das beste für mich war die Vorabshow: Jemand kommt zum Mikrofontesten auf
die Bühne. Irgendwer im Publikum klatscht, und er sagt kurz hallo und erfreut sich an weiteren Beifall. Also singt er kurz ins Mikrofon, was natürlich wieder beklatscht wird. Dann kommen noch ein paar Kollegen von ihm, und alle singen A Capella ein paar Lieder, denn natürlich waren es gar keine Arbeiter, sondern eine Showeinlage. Nett gemacht!

Alles tanzt

Dank Fastpass kommen wir schnell zur nächsten Attraktion, der Aerosmith-Achterbahn. Diese Indoor-Bahn beschleunigt aus dem Stand unglaublich, um dann durch Loopings (oder war es nur einer? Keine Ahnung) und Schrauben zu schiessen. Das ganze im Dunkel bis Halbdunkel, also ist jedes Element unverhofft. Dazu dröhnt Aerosmith aus der Lautsprechern, was mein Altrockerherz sehr erfreut ;). Das sollte man wirklich nicht verpassen !

Danach geht es aufgrund unseres Zeitplans Schlag auf Schlag:

Tolle Stuntshow
Erst eine spektakuläre Auto (und Motorrad) Stunt Show, bei der auch einige Tricks erklärt werden. Danach eine Indiana Jones Show, die zeigen, wie Stunts mit Mesnchen gemacht werden, ist auch nett, aber nicht so gut wie die Auto-Show, aber das liegt natürlich im Auge des Betrachters.


Indiana Jones

Danach schnell über die Straße zur Soundstage, bei der man größtenteils im Dunkeln eine lustige Detektivgeschichte über Kopfhörer erzählt bekommt, mit Surround Effekten. Ich fands toll, ist aber eher für eine kleine Zielgruppe gemacht.
Mehr Leute spricht dann unser nächstes Ziel, Muppets 3D, an. Ein 3D Kino der besseren Art, mit passend von der Decke fallenden Wasser (3D ohne Wasser gibts nicht in Florida), schönen Seifenblasen und ein paar Knalleffekten. Aber bei den Muppets geht es ja um die Art und Weise des Geschehens, und das war schön umgesetzt.
Danach besuchen wir (wieder mit Fastpass) Star Wars, aber eigentlich ist das dasselbe wie gestern Wild arctic, nur mit Weltraum statt Arktic. Kennt man einen dieser Simulatoren, kennt man alle.
Leider konnten wir nicht mehr von den MGM-Studios sehen, da wir Abends ja noch zu Björn Again (eine Abba-Coverband) gefahren sind. Wir waren wohl als erste da (anderthalb Stunden zu früh, Lakeland war viel näher als gedacht), und die dann eintrudelnden Besucher sorgten dafür, das wir uns wieder für jung hielten. Der Altersschnitt lag bestimmt bei über 60, und die meisten jüngeren sahen wie zwangsverpflichtet aus. Das und die Bestuhlung der Halle sorgten für einen verhaltenen Beginn, als ein paar Gestalten auf die Bühne kamen. Optisch sah nur einer dem Original ähnlich, macht nix, mir sind Coverbands, die ähnlich dem original singen lieber als nur äußerliche Ähnlichkeit. Tja, das war aber auch nur ansatzweise gegeben. Die Liedauswahl war toll, und bei meinem Abba-Lieblingslied (S.O.S.) sorgten die für die erste positive Überraschung, als sie ein paar Takte von Police (Message in the Bottle) geschickt einbauten. Lustig waren die 4 Akteure (Die zusätzliche Rhythmus-Sektion stand nur im Hintergrund und machte ihren Job) schon, aber so recht sprang der Funken nicht über. Nach einer dreiviertel Stunde wurde Pause gemacht, und auch den Musikern wurde wohl der Ernst der Lage klar. Nach der Pause gab es eine ansage, etwas Rock´n´Roll zu spielen, und es wurde ein Lied von Kiss gespielt ! Und obwohl mir das erst gewagt vorkam, kam Leben in die Bude! Es wurde aufgestanden, die Omas und Opas schüttelten ihr Haar, es wurde mitgesungen und getanzt! In Deutschland nur schwer vorstellbar, aber hier rocken die Rentner! Ab da wurde viel aufgestanden (auch wenn viele das immer nur kurz durchhielten), geklatscht und mitgesungen.
Anscheinend waren meine Mitreisenden über meine spontan einsetzende "Dancing Legs"- Krankheit sehr verwundert, denn das haben die hinterlistig mitgefilmt. Das ich ein musikalisches Leben neben In Flames und Iron Maiden habe, war wohl überraschend. Das wiederum überrascht mich, den schließlich war dieser Konzertbesuch meine Idee und musikalisch sozialisiert wurde ich ja auch Ende der 70iger,Anfang der 80iger. Insgesamt war es ein ereignisreicher,schöner Tag gewesen.



Mittwoch, 9. Mai 2007

Warum heisst der Fisch Shamu?


Ich bin mir für kein Foto zu Schade


Auch heute stand mal wieder ein Freizeitpark im Mittelpunkt. Dank Kombiticket kostete uns Seaworld quasi nur die Parkgebühren, die mit 10$ für uns mittlerweile im mittleren Bereich liegen. Der Park erscheint uns ziemlich voll, aber durch die weitläufige Anlage wirkt es gar nicht so. Entgegen jeder Gewohnheit treibt es uns zuerst Richtung Action, in Seaworld eine recht übersichtliche Angelegenheit.
Alle bis auf die Andrea gehen auf die Wasserbahn, Journey to Atlantis genannt. Sogar der Axel kommt fast freiwillig mit. Wir bekommen ein Boot zugewiesen, und der Sascha überzeugt den Uli und mich davon, das wir doch gerne in die erste Reihe wollen. Natürlich mache ich mit, denn der Hügel mit der Splash-Zone sieht harmlos aus. Vorher geht es aber durch schön animierte Tunnel, wirklich sehenswert ! Die Splash Zone ist dann für 2 schwerere Kaliber wie uns in der 1. Reihe dann doch nicht so trocken wie erhofft, wir werden etwas nass. Egal, denn direkt danach kommt eine kleine, aber gemein steile Abfahrt, die von außen nicht einsehbar ist, uns vorne aber voll erwischt. Dann kommt eine fiese dunkle Tunneldurchfahrt, die unverhofft in einem kurzen Achterbahnstück endet. Die beste Wildwasserbahn, die ich bisher gefahren bin! Das wir vorne dank Saschas Empfehlung quasi komplett getaucht wurden, ist bei den Außentemperaturen eher erfrischend.

Schön designte Wasserbahn

Dann geht es weiter zur Achterbahn Kraken, ein Floorless-Coaster. Das heißt, die Schiene ist unten, aber es gibt keinen Boden... Da ich als einziger Brillenträger keinen Wind auf die Augen bekomme, sehe ich zwangsläufig auch am meisten,was nicht unbedingt ein Vorteil ist. Naja, eigentlich doch, denn die Fahrt ist sehr schön, es geht erstmal extrem weit hoch, bevor ein zwar nur mittelschneller, aber unglaublich sanfter Ride beginnt. Diese Bahn ist nach meiner Meinung ebenso für erfahrene wie neu beginnende Achterbahnfahrer eine tolle Sache, deshalb machen wir das später am Tag nochmal.

Kleiner Einblick in Kraken

Direkt geht nicht, denn wir ziehen weiter zu einer Tiershow, in der Hunde und Katzen, zusammen mit ein paar Vögeln und einem Schwein auftreten (eine Ratte beginnt die ganze Show, was Carina sehr erfreut...). Die ganze Sache ist gut gemacht, größtenteils rennen die Tiere ohne Aufsicht über die Bühne, was besonders bei den Katzen doch etwas verwundert. Obwohl, für was zu fressen macht mein Kater auch schon viel...

Nach dieser schönen Show geht es weiter zur Hauptattraktion, die Killerwal-Show "Believe". Warum die so heisst, wurde auf einer großen Leinwand gezeigt, da ich das nach 15 Sekunden für einen Werbespot hielt, habe ich geistig abgeschaltet und mich auf die Tiere konzentriert. Aber unsere aufmerksame Carina hat aufgepasst, wer will, kann das ja in ihrem Blog nachlesen. Die Show selbst war beeindruckend, die unteren Reihen wurden schön durchnässt, selbst in Florida bei 10 Grad Wassertemperatur wohl für viele zu erfrischend. Die Wale sind extremst imposante Tiere, die schön gesprungen sind und ihre Betreuer durchs Wasser gewirbelt haben. Wie bei jeder Dressurnummer stellt sich mir nur die Frage, ob das so freiwillig passiert, wie die Sprecher einem das erzählen.

Imposant anzusehen

Danach haben wir das Wackelkino Wild Arctic mitgenommen, das einen virtuell mit auf die Reise mit einen Hubschrauber durch die Arktik nimmt. Naja, nicht schlecht, aber von der Baureihe Simulatoren gibt es weltweit viele, nett aber unspektakulär. Interessanter war dann der Fußmarsch durch den angeschlossenen arktischen Zooteil, wo Beluga und Seelöwen schwammen, sowie Eisbären schlummerten. Im anschließenden Shop verliebte sich die Carina direkt in einen Stoffeisbären, dem sie nicht widerstehen konnte. Zwar wollte sie, dass wir ihr den ausreden, aber da das scheiterte, gingen wir vor dem Ende unseres Besuches nochmal in diesen Shop und kauften Paul (Persönlicher Amerika Urlaubs Liebling). Vorher besuchten wir aber noch das Hai-Aquarium, das ziemlich gut gemacht ist. Beeindruckt haben mich vor allem die Sea Dragons, Tiere die mir vorher noch nie untergekommen sind.

Ein Sea Dragon, nur schwer im Aquarium zu finden
In der Delphin und Wal Show (ohne die Killerwale) setzen sich zumindest drei von uns in die Splash-Zone, der Rest hatte trotz extremen Temperaturen wohl Angst vor dem Wasser. Ich wollte aber wegen ein paar Fotos dahin, und da wir nicht mittig saßen, wurden wir in der 2. Reihe gar nicht richtig erfrischt. Zwischen den Vorführungen der Tiere turnten ein paar Darsteller an Gummileinen und Schaukeln übers Wasser, aber die Tiere glichen diese optischen Verfehlungen wieder aus. Dazu gab es noch ein paar Papageien. Naja, der Tierteil war für mich in Ordnung, das geturne war nicht so spannend.

Delphine höppeln herum

Danach ging es zum Abschluß noch mal auf die Achterbahn, und schon haben wir wieder einen Tag verbracht, an dem wir viele interessante Sachen gesehen haben. Diese ganzen Dressur-Sachen sind beeindruckend, aber irgendwie bleibt bei mir die zwiespältige Frage, ob unser Freizeitvergnügen diese Tierhaltung rechtfertigt. Das muss jeder für sich beantworten, eine definitive Antwort wird es da wohl nicht geben.
Achter-und Wildwasserbahn sind erstklassig, zusätzlich wird sehr viel für die Kinder geboten. für mich persönlich lautet das Fazit : Nett, das gesehen zu haben, aber einmal reicht mir.

Wie kam ich bei diesen Post zu der komischen Überschrift? Nun, in Texel gibt es ein Museum mit einem Wal-Skelett, unter dem auf niederländisch sinngemäß steht: Dieser Walfisch ist kein Fisch.

Dienstag, 8. Mai 2007

Kennedy Space Center

Nachdem wir uns gestern in Busch Gardens durchrütteln ließen, schauen wir uns heute an, wo die Astronauten das mit sich haben machen lassen, dem Kennedy Space Center.

Die Eingangskontrollen sind immer noch recht streng, jeder Fotoapparat und jedes Mobiltelefon muss eingeschaltet sein. Anscheinend können sich die Amerikaner keine Bombe mit LC-Display vorstellen....

Das VAB von der Aussichtsplattform aus

Als erstes machen wir die Bustour, vorbei am VAB, dem Vehicle Assembly Building, dem größten (vom Volumen her) Gebäude der Welt. Früher wurden da die Saturn 5 Raketen aufrecht zusammengebaut, und die ist über 110m hoch. Heute werden dort die Space Shuttles vorbereitet auf ihre Missionen. Da das menschliche Gehirn versucht, alles in seinen bekannten Rahmen zu verarbeiten, wirkt es gar nicht so riesig, bis man so dicht dran ist und daneben Vergleichsmaßstäbe wie Autos oder Menschen sieht. Aber dann ist es schon beeindruckend.
Weiter geht es zu einer Anlage, die heute als Aussichtsplattform über das Gelände dient. Daneben gibt es dort noch einen kurzen Film zu sehen. Wer davon genug hat, der nimmt irgendeinen der Busse, um dann zum nächsten Stop gebracht zu werden. Dort zelebrieren die Amerikaner ihr Apollo-Programm. Zuerst gibt es einen kurzen Film über die Gründe für die Apollo-Missionen (kurz gesagt: der kalte Krieg), und erstaunlicherweise werden auch die Rückschläge (In einer Kapsel verbrannten 3 Astronauten, so dass ein komplettes Redesign anstand) nicht verschwiegen, auch das die Russen lange führend waren, wird zumindest erwähnt. Dann werden die Touristen in ein echtes Kontrollzentrum der Apollo-Mission geleitet, wo ein Start komplett gezeigt wird, mit Funkverkehr, alle Anzeigen sind angeblich zu jeder Zeit originalgetreu. Eine beeindruckende Vorstellung, gefällt mir immer wieder. Dann kommt das absolute Highlight in der nächsten Halle : Dort liegt längs eine originale-Saturn 5 Rakete ! Das weltweit grösste Indoorobjekt weltweit (KSC geizt nicht mit Superlativen) ist 112m lang, und es wirklich schon fast rührend, wie alle Touristen (wir auch) versuchen, das Ding komplett zu fotografieren... Ich glaube, das geht nicht, aber der Wille zählt. Für mich als technisch interessierten Menschen ist das einer der großartigsten Sachen, die ich je gesehen habe. 400000 Menschen arbeiteten über 10 Jahre,um ein Ding zu bauen, das alle damaligen Grenzen der Technik und auch der Vorstellungskraft sprengte. Angeblich besteht eine Saturn 5 aus 2 Millionen unabhängigen Systemen, die alle zusammen arbeiten müssen, damit das gut geht.Kaum vorstellbar, aber anscheinend hat es ja geklappt.

Die Düsen einer Stufe der Saturn V

Dann gab es noch einen Film über die Mondlandung, das Stück Mondgestein konnte diesmal nicht angefasst werden, es war "out of order".... jaja, als Stein hat man auch nicht leicht.

Danach ging es zum Zentrum für die ISS, der internationalen Raumstation. Man geht durch ein 1:1 Modell der Station, dann kann man den Arbeitern zusehen, wie sie Module zusammenbasteln. Momentan schrauben die am europäischen Columbus-Modul rum.

Die ganze Busfahrt dauerte viel länger als gedacht, deshalb haben wir nach der Rückkehr zum Visitor-Center (wo es übrigens ab 4 nichts mehr zu essen gibt, nur ein Stand mit Bretzeln etc. hatte noch offen) einen Schnelldurchgang durch das Shuttle und den Raketengarten gemacht, dann haben wir uns noch eine Show (Mad Mission to Mars) angesehen, bei denen kleinen Kindern lustig die Raumfahrt erklärt wird. Für den Axel war es Horror, denn er befürchtete wohl ständig, als "freiwilliger" rekrutiert zu werden. Dabei gab es auch einen 3D-Film, auch wenn ich da nix dreidimensionales erkennen konnte.

Der Raketengarten

Dann war unser Wissenshunger gestillt, unser echter Hunger wartete aber noch auf seine Befriedigung. Leider kamen wir in eine Vollsperrung der Autobahn, wir drehten auf der Autobahn und unser Navi lotste uns Problemlos nach Hause über irgendwelche Nebenstraßen.

Eigentlich war grillen angesagt, aber um halb 9 war uns das zu langwierig, stattdessen schmissen wir ein paar Pizza in den Ofen. Ich weiß, diejenigen, die mich näher kennen, werden es nicht glauben, aber ich habe sie gegessen und es hat geschmeckt... Die erste Pizza meines Lebens (betrunken auf dem Erntedankfest zähle ich mal nicht).

Montag, 7. Mai 2007

Busch Gardens

Erstaunlicherweise raffen sich morgens trotz des Vorabends alle rechtzeitig auf, um frühzeitig mal was völlig anderes zu machen. Wir fahren in einen Freizeitpark! Nach kurzer Fahrt (etwa eine Stunde) kommen wir in Tampa an, auch Busch Gardens finden wir problemlos (für unsere Verhältnisse sehr ungewöhnlich)!

Wir haben wieder ein sieben-Tage-Ticket, mit dem wir problemlos in den Park kommen, nur von verdächtigen Polizistinnen nehmen die lokalen Sicherheitskräfte lieber die Fingerabdrücke. Wir halten uns auch nicht lange auf, wir wollen direkt zum Parkhighlight: Sheikra! Als wir ankommen, ist dort eine lange Schlange und die Bahn fährt nur leer. Das stört uns nicht, wo eine Schlange ist, stellen wir uns auch an. Unser Instinkt täuscht nicht, schon nach kurzer Zeit wird die Bahn geöffnet und nach wenigen Minuten sitzen wir in der ersten Reihe der Bahn. Eigentlich ist Sheikra eine eher ruhige Bahn, nur die zwei senkrechten Stürze, bei denen man vorher senkrecht ein paar Sekunden still über den Abgrund hängt, sind extrem spannend. Für die Zuschauer schön ist auch die Wasserfontäne, die unaufmerksame Parkbesucher zur großen Freude der sonstigen Gäste komplett durchnässt, denn die Splash Zone ist mitten auf einem Weg.

Wir sitzen in der 1. Reihe, die 4 rechts. Zum Vergrößern anklicken!

Auf der Bahn selber merkt man allerdings gar nichts davon. Nach meiner Meinung ist Sheikra mit einer der besten Rides, die ich bisher erlebt habe! Busch Gardens ohne Sheikra ist eigentlich unvorstellbar! Ab Juni wird auch der Boden der Wagen noch herausgenommen, leider sind wir dafür etwas zu früh da.

Mittlerweile sind wir alle halbwegs wach, deswegen geht es direkt weiter zur nächsten Bahn: Kumba. Auch da war die Wartezeit wie überall an diesem Tag extrem kurz. Aber auch das hat sich kaum gelohnt, denn Kumba ist doch in die Jahre gekommen. Sehr rappelig, ohne besondere Höhepunkte, kann man getrost weg lassen, wenn man keine Zeit hat.

Wir schlendern weiter durch den Park und nehmen die Scorpion-Bahn auch noch mit. Eigentlich eher für Einsteiger gedacht, sind die waagerechten Schrauben doch ein Erlebnis. Ansonsten eher Durchschnittsware, allerdings sind wir durch die letzten Tage vielleicht auch etwas verwöhnt.

Eine lustige Bimmelbahn

Danach werde ich überzeugt, dass ich in einer Art Schiffsschaukel (mit Überschlag und mit dem Kopf nach unten hängen bleibend) unbedingt mal mitfahren will. Es kostet mich zwar Überwindung, aber nachher wird mir erzählt, dass ich die ganze Zeit gelacht habe, also extrem viel Spaß hatte. Meine eigene Erinnerung verschwimmt an dieser Stelle.

Hätte nie gedacht, das ich DA einsteige...

Eigentlich wollen wir mit der Bimmelbahn durch den Zooteil fahren, aber die jecken Adrenalinjunkies (Carina und ich) übernehmen das Kommando und wollen die Rhinoralley mitnehmen. Von außen macht es auch einen etwas ruhigeren Eindruck, aber die Fahrt mit einem Geländewagen dicht an Wildtieren vorbei ist doch besser als gedacht. Vor allem, als die Brücke, über die wir fahren wollen, von der Strömung weg gerissen wird, wobei die Flutwelle beinahe unseren Axel erwischt. Wir treiben den Fluss entlang und finden nur knapp vor einem Trümmerhaufen noch eine Ausfahrt.

Das sieht man während der Fahrt

Aus Angst, aus Versehen Montu zu vergessen ;), ignorieren wir alle Ablenkungen unterwegs, sogar das Busch Freibier.
Auch Montu konnten wir innerhalb weniger Minuten besteigen und eine unvergleichbar gute Achterbahnfahrt begann. Einem über 70 Meter hoher Hügel folgt direkt eine Schraube abwärts, der Rest ist unbeschreiblich. Trotz des Alters ist der Ride unglaublich sanft, auch die Loopings und Schrauben sind nur Spaß, keine rappelige Arbeit.
Weil es so schön leer war, machen wir das Ganze direkt noch einmal. Und noch einmal. ;)

Danach essen wir erstmal, was auch im Verhältnis zu den Universal Studios noch erschwinglich ist. Während wir so am Essen sind, kommt uns die Idee, dass die Andrea, die noch nie eine Achterbahn gefahren ist (und dies auch nie wollte), doch unbedingt mal Montu ausprobieren sollte. Überzeugend wie wir sind, schaffen wir es wirklich, sie nach einigen Minuten davon zu Überzeugen, es mal zu versuchen. Vor dem Eingang kneift sie, da gerade eine Bahn auf dem Weg den Hügel hinauf stecken geblieben ist. Der Uli versucht weiter, sie zu Überzeugen, während der Rest schon mal rein geht und sich für die erste Reihe anstellt, da wir nicht glauben, dass die Andrea wirklich noch nach kommt. Der überzeugende Ulrich vollbringt aber ein Wunder, und so stoßen sie zu uns. Das wir in der ersten Reihe sitzen werden, erwähnen wir besser nicht. Nach einigem Warten läuft die Bahn wieder und so kommt Andrea direkt in den Genuss einer Fahrt in der ersten Reihe in einer der höchsten Achterbahnen Floridas. Obwohl sie die ganze Zeit die Augen zu hat, ist sie nicht so erschüttert, wie wir es eigentlich erwartet hatten, nachdem wir selbst in der ersten Reihe mitgefahren sind. Vielleicht ist es aber auch einfacher, mit geschlossenen Augen zu fahren, denn die Bahn nimmt einige Wege durch Tunnel. Mit offenen Augen hatte zumindest ich in der ersten Reihe Angst um meine Füße.

Um Abwechslung zu bekommen, fahren wir mal die Holzachterbahn Gwazi. Ein unglaublich rappeliger Ritt, bei dem man ständig glaubt, das Holz bricht unter einem weg. Wenn man vorher die ganze Zeit Stahlachterbahnen gefahren ist, sind Holzachterbahnen etwas komplett anderes! Aber Spaß hat es trotzdem gemacht, deswegen schieben wir den zweiten Teil der Achterbahn hinterher, denn Gwazi besteht aus zwei in einander verschachtelten Achterbahnen. Egal, wie eng der Zeitplan ist, diese Achterbahn muss man gefahren haben!

Foto sieht so aus, weil es aus Einzelbildern besteht

Zwischendurch haben wir noch einige Tiergehege angesehen, denn Busch Gardens ist eine Mischung aus Zoo und Achterbahnpark.

Exotische Wesen am Wegesrand

Noch mehr Exotik...

In Wirklichkeit suchen wir aber einen Weg zu Sheikra, denn einmal reicht uns da auf gar keinen Fall! Also drehen wir noch zwei Runden mit Sheikra, holen uns noch ein Foto und ein Video unserer Fahrten ab und ziehen mehr als zufrieden wieder Richtung zu Hause ab. Ein rundum gelungener Tag, allerdings mehr für Actionliebhaber als für Blumengucker geeignet.

Auf dem Rückweg gehen wir noch in Logan's Roadhouse essen, zwischendurch gucken wir uns einen Harley Davidson Laden an.